- 10.Dez.2024
Riegenabend 20h Bürgerstubn
- 21.Dez.2024
Julfeier auf der Hütte, Gäste herzlich willkommen
- 22.Feb.2025
Faschingskränzchen
24.07.2022
An diesem Wochenende ging es für uns Zwei ins Wallis, endlich wollten wir große Teile des Stoneman Glaciara mit dem Mountainbike abfahren.
Ziemlich fertig von der ganzen Woche sind wir am Abend angereist und verbrachten eine schöne Nacht in unserem VW Bus in Bellwald. Schon allein die Anreise von Tirol ist unglaublich- über den Oberalppass und Furkapass vorbei am berühmten Hotel Belvedere mit Rhone-Gletscherblick.
Der Startschuss für die geplanten 4700 Höhenmeter und 127 Kilometer am Mountainbike erfolgte in aller Früh bei gemeldeten 35 Grad im Tal in Bellwald (1560 m). Bellwald befindet sich nördlich von Brig im Walliser Rhonetal und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Über viele kleine Sträßchen, Trails und kleine Karrenwege radeln wir nach Fiesch, von wo aus wir den Lärchenwald in gefühlter Unendlichkeit zur Fiescheralp (2212 m) hochkurbeln. Oben angekommen tobt schon ziemlich der Tourismus- ein großes MTB-Endurorennen der Schweizer Enduroserie und unzählige Touristen erschweren das Durchkommen an diesem Tag. Wir wagen eine Blick zurück, denn hinter uns erstrahlen an diesem heiß anmutenden Tag die 4000er am Himmel: Dom, Weißhorn, Matterhorn. Henrik und ich schauen uns an. Ziemlich genau um diese Zeit im letzten Jahr standen wir an der anderen Seite des Matterhorns in Cervinia im Aostatal und wollten den Theodulpass nach Zermatt überwinden- allerdings hat ein Wettersturz uns davon abgehalten und unsere Transalp statt in Zermatt auf italienischer Seite enden lassen. Wir reden darüber, dass der Theodulpass noch zu unseren nächsten Zielen gehört und kurbeln durch einen düsteren Tunnel Richtung „Gletscherstube“, einem urigen Restaurant im Nirgendwo. Zeit zum Stoppen haben wir leider nicht. Nach der Gletscherstube über Märjela (2364 m) beginnt der Singletrail am Fieschergletscher (sein Ausgangspunkt liegt bei 4000 m üNN)- mega. Aber auch traurig- das ewige Eis hat sich ziemlich zurückgezogen. Der Steig führt haarscharf am Abgrund entlang – definitiv kein Ort für Fahrfehler. Zurück geht es über Spitzkehren und Blockgelände zur Fiescheralp. Von hier müssen wir nochmals die Touristenmassen und das mitten durch den Stoneman verlaufende Endurorennen queren, sodass wir unter Zeitverlust über die Bettmeralp (1948 m) zu Moosfluh (2334 m) strampeln. Und dort wartet ein besonderes Panorama auf uns: Tief unter uns fließt mit dem Aletschgletscher der mit 23 Kilometern längste und mit 900 Metern mächtigste Eisstrom der Alpen. Ein gewaltiges Meer aus 27 Milliarden Tonnen Eis (obs immer noch soviel sind?), türkisblau glänzende Gletscherspalten und über die Jahrhunderte geschliffenem Fels. Über die Riederalp (1905 m) geht es hinunter ins Rhonetal (1000 m) retour. Da es mittlerweile fortgeschrittener Mittag ist und im Tal 36 Grad herrschen und unsere angepeilte Auffahrt mit 1500 Höhenmetern komplett südseitig liegt, entschließen wir uns nach technischen und körperlichen Mängeln nach 90 Kilometern und 3100 Höhenmetern unsere Mission Stoneman Glaciara in Gold heute erst einmal auf Eis zu legen. Über die legendäre Hängebrücke Mühlebach radeln wir die letzten 450 Höhenmeter hinauf zurück nach Bellwald und freuen uns im Supermarkt die Abteilung mit gekühlten Getränken ausrauben zu dürfen.
Ein wundervoller, aber unglaublich heißer Tag liegt hinter uns. Das Wallis beeindruckt mit seiner Architektur, seinen langen Auffahrten und der unglaublichen Bergwelt.
Bald kommen wir wieder,
Juliane und Henrik
Haller Bergsteigerriege - Hüttengemeinschaft
Astenweg 9
6111 Volders
Ortsteil: Großvolderberg
Tirol/Österreich