Fotscher Express

Früh um 5 Uhr standen wir unterhalb Praxmar bereits auf dem Ski. Der Plan: auf der Route des Fotscher Express vielleicht sogar bis auf auf den Gipfel der Saile und abschließend die Abfahrt nach Götzens oder Mutters. Wir werden sehen…

Der Fotscher Express ist ein (historisches) Skitourenrennen, welches auf der Strecke von der Fotscher Skihütte bis zum Gasthof Lärchenwald bei Mutters durchgeführt wurde. Zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten, erfreut sich die Tour in den letzten Jahren wieder zunehmender Beliebtheit. Nach Belieben kann beispielsweise auch in Praxmar gestartet werden, was auch unser Plan war. Der erste Hang oberhalb vom Parkplatz stellte uns gleich mal auf eine harte Probe: Steil, extrem hart von der tageszeitlichen Wärme und extrem unübersichtlich forderte er uns gleich mal heraus. Mehr oder weniger elegant überwanden wir die Steilstufe und waren im ersten Licht bei der Aflinger Alm. Oberhalb der ALm trauten wir unseren Augen kaum: keine üppige Schneedecke, sondern eher frühlingshafte Verhältnisse! Über einen aperen Rücken stiegen wir mit den Ski am Rucksack gegen den ersten Gipfel Sömen. Ursprünglich war der Rote Kogel geplant, die oft harten Verhältnisse ließen uns aber ob des Grates zweifeln, ob dies für alle auch ohne Steigeisen machbar ist. Der Lohn dafür die Abfahrt: In unerwartet gutem, manchmal sogar unverspurtem Pulver ging es mit einer langen Querung hinunter zur Potsdamer Hütte und weiter zum Abzweig zur Furggesalm, wo wir wiederum anfellten. Durch kupiertes Gelände gelangten wir am späten Vormittag auf den Schafleger und fuhren ostseitig hinunter zur Kemater Alm. Auch hier: unerwartet guter Schnee, unverspurt und trotz der langen Schönwetterperiode von durchaus toller Qualität! WIr spürten die Müdigkeit angesichts von ca. 2000 Hm bis hierher. Leider war die Terasse schon voll, sodass wir ohne gemütliche Pause von Jule und Christine Abschied nehmen mussten. Was hätten wir für eine Suppe gegeben! So ging es in der Mittagshitze den Westhang hinauf zum Gipfel des Hoadl, wo wir in eine völlig andere Welt eintauchten: Unser nächster Versuch, eine Suppe zu essen, scheiterte angesichts Barbecue und ApresSki-Stimmung am Dohlennest kläglich…also weiter! In der Axamer Lizum endlich: Suppe! Christian ließ es hier gut sein und wir entscheiden uns ob des doch sehr langen Tages zu einem Endpunkt am Birgitzköpfelhaus. Nach insgesamt ca. 3000 hm standen wir im schon wieder in langsam dunkler werdenden Licht und konnten es kaum glauben: Über 4 Bergkämme mit den Ski bis Götzens, wo uns Christian dann aholte und uns nach Praxmar führte.

Schi heil, Lukas