Roadtrip Balkan

Mit dem Bruder ging es im September für 2 Wochen durch Kroatien, Bosnien, Montenegro, Albanien und Slowenien. Wenn möglich abseits der bekannten Pfade und immer auf der Suche nach lässigen Gipfeln, die per Rad, zu Fuß, kletternd, kriechend oder klettersteigend erklommen werden können. Zwischendurch wurde die lokale Küche, die Brauerzeugnisse, sowie zahlreiche Bade- und Campingmöglichkeiten getestet. Erste Bergtouren westlich von Sarajevo endeten auf endlosen Forststraßen und letztlich im Dickicht der bosnischen Wildnis. Die ersten Kletterversuche erfolgten, eher bedrückend, in den kriegszerstörten, verfallenden Ruinen der Winterspiele von Sarajevo 1984. Der erste Gipfel war dann ein nur gut 2000m hoher Latschenhügel südlich von Sarajevo ( Kravavac 2062m), die Karstlandschaft und Abgeschiedenheit des Gebietes aber herrlich. Weiter ging es durch die Tara-Schlucht in den Durmitor Nationlapark in Montenegro, wo neben dem Bobotuv Kuk 2522m (höchster Gipfel Montenegros) auch noch einige Gipfel bei einer ausgedehnten Grattour erklommen werden konnten. Auf teils autovernichtenden Pisten ging es nun ins abgelegene Shala Tal in Nordalbanien- ein Paradies.. Zum Eingehen und um Überblick über das Gebiet zu erlangen wurde der prominent im Talende thronende Arapi 2217m auserkoren,. Der Gipfel wurde dabei erst umrundet und dann auf eher individuellem Weg durch beeindruckendes Karstgelände in einer 10 stündigen Tour erreicht. In einer ähnlich langen Tour haben wir noch einen Vorgipfel (ca.2400m) des höchsten Berges des Gebietes (Jezerza 2692m) erklommen. Zurück in Kroatien ging es in den Velebit Nationlapark ,ein paar Klettereien in den eigenwilligen, herrlich fest und karstigen Kalkfelsen gingen sich dabei auch noch aus. Und da wir vom Winter auch im Sommer nie genug haben können, gab es zum Abschluss den nordseitigen, gut eingeschneiten Klettersteig zum Felsfenster am Prisojnik (2547m) in Slowenien, welcher so präpariert durchaus als anspruchsvoll zu bezeichnen war.

Bericht von Henrik